1. Mannschaft gewinnt knapp gegen Barmbek
Rene Mandelbaum | 17.02.2025 | #139
Um möglichen Problemen bzgl. des Wahlsonntags zu umgehen, stimmten unsere Gegner netterweise einer Vorverlegung zu. Also wurde am 16.2.2025 gespielt. Bei uns fehlte leider Eren, für ihn spielte Apolo. Barmbek ist der Tabellenletzte und wir nominell an allen Brettern favorisiert. Da sollte ja eigentlich wenig schief gehen.
Nach einer guten Stunde konnte René die Mannschaft in Führung bringen. Sein Gegner kam kurz nach der Eröffnung schon vom richtigen Weg ab und tauschte zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer. Die Figuren erwiesen sich aber als viel stärker im Mattangriff. Dann passierte lange Zeit nicht so richtig viel.
Apolos Partie war nach gut dreieinhalb Stunden beendet. Mit D+S+5B vs D+L+4B übersah er einen Trick, der aber eigentlich nur einen Bauern verloren hätte und ein remises Damenendspiel bedeutet hätte. Apolo wollte aber gewinnen und übersah einen weiteren Konter.
Jan ließ früh eine Möglichkeit aus, mit zwei Leichtfiguren gegen Turm spielen zu können, stand aber in komplizierter Stellung besser. In der Zeitnotphase griff sein Gegner dann daneben.
Georg hatte sich in der Eröffnung selbst umzingelt und zwei Varianten verwechselt. Trotzdem stand er nie auf Verlust und spielte Remis.
Der Sieg von Magnus war der Brustlöser. Nach verkorkster Eröffnung landete er in einem schlechten Mittelspiel und konnte nach der Partie auch direkt die Gewinnvariante für den Gegner demonstrieren. Dieser fand sie nicht und wurde in Zeitnot ausgekontert.
Lars musste sich nach spannender Partie geschlagen geben.
Beim Stand von 3,5:2,5 liefen nur noch die Partien von Florian und Christian. Florian hatte seit dem achten Zug eine Figur mehr, sein Gegner aber gewisse Kompensation, die aber eigentlich nicht reichen sollte. Christian stand zu Beginn des Mittelspiels gut, dann entglitt ihm die Stellung und er musste in den Mogelmodus umschalten. Das tat er allerdings sehr erfolgreich. Irgendwann ist ein Springerendspiel mit zwei Mehrbauern entstanden, während Florian Material zurück geben musste. Bei Florian endete es irgendwann mit einem Remis und Christians Gegner konnte mit einem Springeropfer die letzten Bauern vom Brett holzen.
So konnten wir 4,5:3,5 gewinnen, mit Ruhm haben wir uns dabei nicht bekleckert und wenn wir verloren hätten, hätten wir uns auch nicht beschweren können (obwohl wir das natürlich versucht hätten).
3. Mannschaft gewinnt Auswärtsspiel bei den Schachfreunden
| 15.02.2025 | #138
Leider hat sich kein Spieler der 3. Mannschaft gefunden, der einen Bericht schreiben möchte. Daher gibt es nur einen Bericht nach Aktenlage, bzw. der sich auf die WhatsApp-Gruppe der Mannschaft stützt.
Der Aufstieg der 3. Mannschaft in die Bezirksliga war eigentlich eher ein Unfall. Aber die Spieler wünschten sich die Herausforderung, also wurde der Aufstieg angenommen. Nach DWZ-Schnitt ist unsere Mannschaft an 9 gesetzt. Bei 9 Mannschaften in der Liga ist das eher weniger gut. Da aber bereits in Runde 1 erstaunlich hoch in Barmbek gewonnen wurde und auch die Niederlage in Runde 2 gegen den Aufstiegsfavoriten Diogenes mit 3,5:4,5 sehr knapp ausfiel, war klar, dass wir uns nicht blamieren werden.
Die Planung der Aufstellung verlief eher unglücklich. Relativ schnell sagte die gesamte Mittelachse, also die Bretter 2-5, ab. Von zehn Stammspielern sagten nur fünf zu. Aus der vierten Mannschaften konnten immerhin noch drei Spieler verpflichtet werden. Eine Zusage erfolgte auf folgender Basis: "Wenn ich am Montag noch zu krank bin, um nach Riyadh zu fliegen, aber am Donnerstag wieder halbwegs fit bin, kann ich spielen." Hmm, da musste man also aus Mannschaftssicht die Daumen schon sehr ungewöhnlich drücken. Steigen wir nun bei WhatsApp ein:
13.2. 18.25 Uhr L.: was is karenzzeit (sic!)
frag für nen freund
18.53 Uhr U: Du U bahn hat bei mir ohne Grund ausgesetzt also komme ich wohl auch ein paar Minuten zu spät. Muss auf die nächste warten (sic!)
19.41 Uhr V: Wir führen schon 2:0
Bitte was? Ich hätte eher mit "wir liegen hinten", "wir sind nicht vollständig" oder irgendeiner Nachricht aus dieser Kategorie gerechnet.
Ersatzspieler Henryk hat das 1:0 geschossen, da waren wir noch nicht mal alle am Brett. Nach sieben Zügen hatte sein Gegner Pech auf f7. Valentin brauchte 12 Züge, dann fesselte ein Läufer von b5 aus eine Dame auf d7 (der König stand auf e8, es gab keinen Springer, der sich in den Weg stellen konnte).
Dann dauerte es etwas, bis die nächste Nachricht eintrudelte.
22:11 Uhr M: Eröffnung sehr verkackt und dann aus irgendeinem Grund im Endspiel ein remis angeboten bekommen.
22:16 Uhr D: Schickt Bild der Partie und den Kommentar "3,5:0,5 und ein paar gute Stellungen, als ich grad los bin."
23:28 Uhr Foto der Mannschaftskarte, 6:2 gewonnen. Die Durchsicht der Partien hat gezeigt, dass Lukas Gegner ein unnötiges Figurenopfer gebracht hat und dann einfach auf Verlust stand, Deniz mit einem hübschen taktischen Schlag in vorher unklarer Position gewonnen hat, Umuts Gegner ein schönes positionelles Qualitätsopfer anbringen konnte und Lukas Partie immer ausgeglichen war.
Mit nun 4:2 Mannschaftspunkten ist der Klassenerhalt schon so gut wie sicher und vielleicht spielen demnächst wieder mehr Stammspieler mit.
2. und 4. Mannschaft verlieren knapp
Rene Mandelbaum | 09.02.2025 | #137
Am Freitag, den 7.2.2025 hatte unsere 4. Mannschaft den ersten Wettkampf der Saison. Da 15 Minuten vor Anpfiff noch nicht all unsere Spieler anwesend waren, rief der MF die vermisste Spielerin an. Sie sei krank und wusste nicht, dass sie hätte absagen sollen. Grummel. Schimpf. Fluch. Aber nützt ja nichts. Also wurden ein paar Telefonate geführt und Kaspar erklärte sich spontan dazu bereit, sich auf den Weg zu machen. Danke dafür.
Tommy spielte schnell, übersah eine hübsche Taktik und landete in einem Endspiel mit einem Minusbauern, das verloren ging. Piet spielte gut und dachte lange nach. Da sein junger Gegner augenscheinlich genervt davon war, beschleunigte Piet sein Zugtempo und übersah eine Taktik. 0:2
Henryk und Kaspar gewannen überzeugend, Henry umkämpft. 3:2
Lucas spielte eine lange spannende Partie, die er verlor. Beim Stand von 3:3 musste Bernhard ein Endspiel mit einem Minusbauern verteidigen, Ben hatte ein besseres Mittelspiel. Leider hatten beide nur noch wenig Bedenkzeit. Bernhard fand nicht die zäheste Verteidung, Ben landete in einem Turmendspiel, das im 35. Zug für ihn gewonnen war, im 36. Zug noch Remis war und im 37. Zug dann verloren wurde. So haben wir 3:5 verloren. Auch andere Ergebnisse wären denkbar gewesen, wir müssen noch daran arbeiten, die richtige Balance zwischen schnellem und langsamen Spiel zu finden.
Auswärts hat die 2. Mannschaft ebenfalls 3:5 verloren. Soweit die Spieler berichtet haben, war auch da mehr möglich. Leonard und David M gewannen ihre Partien, Moritz und Sebastian remisierten, während Tom, Daniel, David S und Marvin nur zweiter Sieger blieben.
Erste Mannschaft verliert erneut
Rene Mandelbaum | 04.02.2025 | #136
Am Sonntag, den 2.2.2025 fand das Auswärtsspiel bei Diogenes an. Das ist eine Mannschaft, die früher "immer" in der Oberliga gespielt hat und mittelfristig sicherlich den Wiederaufstieg anstrebt. Nach DWZ waren wir klarer Außenseiter. Bereits in der Eröffnungsphase zeichnete sich ab, dass die Weißspieler allesamt einen hohen Bedenkzeitverbrauch hatten, auf beiden Seiten. Magnus konnte den laschen Aufschlag seines Gegners schnell neutralisieren und stand in der Schlussstellung schon eher etwas besser, als er die Punkteteilung anbot. Florian stand gegen die Nebenvariante seines Gegners besser, lehnte Remis ab, schätze allerdings bei niedriger Bedenkzeit ein schönes Figurenopfer seine Gegners falsch ein und konnte seine Königsstellung dann nicht mehr verteidigen. Auch Christan stand nach der Eröffnung gut, unterschätze dann aber Angriffsmöglichkeiten seiner Gegnerin und verlor. Da kurz darauf Eren ein zunächst noch remises, aber unangenehm zu verteidigendes Damenendspiel verlor, war der Kampf im Prinzip entschieden. René hatte im Mittelspiel eine sehr vielversprechende Angriffsstellung und der Computer bescheinigte ihm auch einige Gewinnmöglichkeiten, doch da er nur noch sehr wenig Bedenkzeit hatte, konnte er diese nicht präzise berechnen und fand sich plötzlich in einem schlechteren Endspiel wieder, dass er dann aber sicher verteidigte, bis nur noch zwei Könige auf dem Brett standen. Lars ist im Mittelspiel falsch abgebogen und musste sich lange Zeit mit einem schlechten Läufer gegen einen starken Springer abmühen. Vergeblich. Georg stand zwar gefühlt immer ganz gut, aber einen wirklichen Durchbruch hat es nie gegeben und so wurde der Punkt geteilt. Daniel konnte eine wilde Partie für sich entscheiden, das war aber nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende haben wir also 2,5:5,5 verloren, was im Großen und Ganzen zu den gezeigten Leistungen passte. Mit 5:5 Punkten stehen wir aktuell noch im Mittelfeld der Tabelle, sollten aber noch einen Wettkampf gewinnen, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben.
Start der HJET
| 18.01.2025 | #135
Im Zeitraum Januar/Februar findet seit vielen Jahren das wichtigste Jugendturnier des Jahres statt, die HJET. Hinter dieser Abkürzung verbergen sich die Hamburger Jugend Einzelturniere. Mehr als 500 Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, sich dort mit ihren Altersgenossen aus anderen Hamburger Vereinen zu messen und sich bei besonders guter Leistung zur Hamburger Einzelmeisterschaft zu qualifizieren. Der Spielort ist seit einigen Jahren die Stadtteilschule Alter Teichweg, die relativ mittig in Hamburg liegt. Je nach Alters- und Leistungsklasse werden eine, zwei oder drei Partien pro Spieltag gespielt. Damit so eine Mammutveranstaltung reibungslos abläuft, benötigt der HSJB (Hamburger Schach Jugendbund) eine große Menge an Helfern, die sich meistens schon morgens um 8 Uhr vor Ort treffen und dafür sorgen, dass 250 Schachbretter in den richtigen Räumen landen und aufgebaut werden, Schachuhren gestellt sind, Partieformulare da sind, es einen Kiosk gibt, eine zentrale Anmeldestelle usw. Tom, Lucas und Anton unterstützen das Helferteam vor Ort. Da das Turnier ohne Startgeld gespielt wird, gibt es für die Helfer keine Bezahlung, das wird ehrenamtlich geleistet.
Für die Vereine gibt es eigene Aufenthaltsräume, in denen die Eltern Zeitung lesend auf ihre Kinder warten können und wo die Vereinstrainer (zumindest bei uns, Eigenlob stimmt) dann die Partien ihrer Schützlinge analysieren können. Das ist eine der wichtigsten Dinge, um sich schachlich zu verbessern. Ein erfahrener Trainer erklärt, welche Züge gut waren, welche Alternativen es gegeben hätte und was man schon gut gemacht hat. Um die gut 100 Partien, die unsere Nachwuchsspieler pro Spieltag spielen, halbwegs gut besprechen zu können, sind von uns immer vier Trainer vor Ort. Bisher haben Tom, Dustin, Marvin, Moritz, David und René versucht, ihre Weisheiten zu verbreiten. Wir sind mit 51 Kindern und Jugendlichen vertreten (neuer Vereinsrekord), stellen also ungefähr 10% aller Teilnehmer.
In der U8 hat Kalle 2/6 Punkte sammeln können. Es ist sein erstes Turnier, er schreibt noch nicht auf und ist mit Elan dabei.
Die U10 ist in eine Anfängergruppe ohne Notationspflicht, Uhr und Qualifikationsmöglichkeit zur Hamburger Meisterschaft und eine Turnierspielergruppe mit all diesen Dingen unterteilt.
In der Anfängergruppe U10-2 hat Michel 3/3, Anton 3/6 und Noah 2,5/3. Die unterschiedliche Anzahl an Partien wird sich am Ende des Turnieres ausgleichen, da jeder Spieler drei Mal drei Partien spielen wird.
In der U10-1 hat Henri 5/6, Leopold 4/6, Leonidas 4/6, Janus 3,5/6, Willi 3/6, Joshi 3/6, Ben 3/6, Anneke 2/4, Gavrilo 1,5/3, Farhan 1/3, Luk 1/3 und Idries 1/3.
In der U12-2 ist Julius eher versehentlich gelandet. Er hätte auch gut in der stärkeren Gruppe spielen können. Inzwischen hat er 5,5/6. Emil hat 3/6.
In der U12-1 hat Lara mit 4/4 noch eine weiße Weste. Jakob ist eigentlich noch U10er, strebt aber die Doppelqualifikation an und liegt mit 3/4 voll auf Kurs. Niclas hat 3/4, Keno 3/4, Philipp H 2,5/4, Justus B 2/2, Floris 2/4, Tommy 1/2, Matteo 1/2, Lukas 1/4, Philipp W 1/3, Justus R 0/2 und Johann 0/2.
In der U14 hat Mats 2,5/4, Tobias 2/4, Leopold 2/4, Arthur 1/2 und Logan 0/2.
In der U16 hat Mio mit 4/4 eine weiße Weste und Aaron 1/4.
In der gemischten U20/U18 Gruppe hat Daniel 3/4, Vukasin 2,5/4, Lasse 2/4, Mark 1,5/2, Ida 1/2, Lucy 0,5/2 und Frieda 0,5/2.
In der Leistungsklasse 2 (altersunabhängig) hat Henry 1/2, Umut 1/2, Luka 0,5/2, Mete 0,5/2, Ben 0,5/2 und in der Leistungsklasse 1 Kaspar 0/1.
Es stehen noch drei (bei den jüngeren nur noch zwei) Spieltage aus und natürlich wird sich noch einiges verändern. Aber bestimmt werden sich mindestens zehn unserer Nachwuchsspieler für die Hamburger Meisterschaft qualifizieren.
Saisonstart der 2. Mannschaft
Rene Mandelbaum | 18.01.2025 | #134
Am Freitag, den 17.1.2025 startete die Saison für unsere zweite Mannschaft. Der Aufstieg in die Stadtliga war eigentlich nicht geplant und eher etwas glücklich geraten. Daher ist unser Team nach DWZ-Schnitt auch nur auf Platz 8 gesetzt. Zum Auftakt kam die Mannschaft Diogenes 2 zu Besuch. Noch vor zwei Jahren spielte diese Mannschaft in der Landesliga. Wir waren also klarer Außenseiter. Apolo spielte nach zehn Jahren Sonntagsschach in NRW mal wieder abends nach einem langen Arbeitstag. Schon früh ist ihm taktisch ein Bauer abhanden gekommen, wenig später eine Figur. Den Ausgleich konnte David S für uns schießen. Seine Eröffnungsbehandlung war fragwürdig wie immer, aber nachdem sein Gegner in Zug 5 und 7 jeweils einen Gewinn ausgelassen hat, kam David gut ins Spiel, gewann das Läuferpaar, öffnete wichtige Diagonalen und konnte mit kurzzügiger Taktik gewinnen. Marvin kam mit Schwarz sehr gut aus der Eröffnung. Das hat ihn so verwirrt, dass er lieber den Punkt teilte. Leonard teilte den Punkt in einer durchgängig ausgeglichenen Partie. So stand es 2:2 und an den anderen Brettern hatten wir sehr aussichtsreiche Stellungen. Leider ging es dann bergab. Daniel kam sehr gut aus der Eröffnung, ließ dann aber Gegenspiel zu und wurde dann taktisch ausgetrickst. David M stand lange auf Gewinn und hatte auch in der Schlussstellung noch einen Gewinnweg, nahm aber Remis an. Lennert kam gut aus der Eröffnung, wählte im Mittelspiel dann aber den falschen Plan, geriet in Zeitnot und verlor dann den Faden. Tom kam super aus der Eröffnung, gewann Material im Mittelspiel, geriet in Zeitnot unter Druck, verlor eine Figur, stand im Endspiel völlig pleite und erschummelte einen halben Punkt. Das ergibt eine 3:5 Niederlage. Da war mehr möglich, aber die Saison ist zum Glück noch lang.
1. Mannschaft mit erster Saisonpleite
| 16.01.2025 | #133
Am Sonntag, den 12.1.2025 hatte die erste Mannschaft ein Heimspiel gegen Großhansdorf. Diese spielten mit zwei bezahlten Profis an den ersten beiden Brettern. Warum manche Menschen andere Leute dafür bezahlen, das eigene Hobby auszuüben und ihnen dabei stundenlang zugucken, ist eine gute Frage. Solche zusammengewürfelten Truppen blockieren Plätze für "richtige" Mannschaften in der höchsten Hamburger Liga. Bis vor zwei Jahren war ein anderer Verein ebenfalls mit teilweise fünf Legionären in der Liga, aber zum Glück hatte der Geldgeber irgendwann keine Lust mehr.
Kommen wir zum Wettkampf. Früh ging bei Magnus ein Bauer verloren. Beim Versuch Verwirrung zu stiften, übersah er eine weitere Taktik und schon war die Partie vorbei. Jan stand zunächst sehr aussichtsreich, spielte dann aber einen unbedachten Bauernzug und plötzlich wirbelte ein Springer seine Königsstellung durcheinander. René spielte nach fragwürdiger Eröffnungsbehandlung durchaus kreativ weiter und tauschte eine sichere Königsstellung gegen einen gedeckten Freibauern. Unter Menschen völlig unklar. Bei knapper Zeit akzeptierte er das Remisangebot. Eren spielte ebenfalls eine wilde Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Er akzeptierte das Remis, als der Computer sich gerade auf seine Seite geschlagen hatte. Dagegen war das Remis von Georg relativ ruhig und ereignislos. Florian hatte früh sein Läuferpaar für einen Bauern gegeben und stand unter Druck. Taktisch konnte sein Gegner dann eine Figur gewinnen, wobei Florian allerdings einen Freibauern erhielt. Der Computer zeigte eine Stelle, in der er noch ein Dauerschach hätte erreichen können, aber leider nutze er die Chance nicht. Lars teilte den Punkt in einer Partie, die sich durchgehend im ausgeglichenen Bereich bewegte. Deniz stand im Mittelspiel zunächst sehr aussichtsreich, verlor durch eine Taktik dann aber einen Bauern und stand auf Verlust. Einen überhasteten Tausch seines Gegners konnte er aber dazu nutzen, in ein remises Doppelturmendspiel zu entschlüpfen. Am Ende haben wir also 2,5:5,5 verloren und da wir nur in einer Partie zwischendurch auf Gewinn standen, passt das Ergebnis zum Verlauf des Wettkampfs. Mit 5:3 Punkten stehen wir aktuell noch auf dem vierten Platz, aber einen Wettkampf sollten wir noch gewinnen, um das Abstiegsgespenst zu verjagen.
Deutsche Vereinsmeisterschaft U10
Rene Mandelbaum | 12.01.2025 | #132
Am 26.12. trafen sich Jakob, Philipp W, Joshi, Justus und René am Hauptbahnhof, um nach Düsseldorf zu fahren. Dort fand nämlich die Deutsche Meisterschaft der U10 Mannschaften statt. Insgesamt durften 40 Vereine aus allen Himmelsrichtungen mitspielen, die sich in ihren Bundesländern dafür qualifiziert haben. Im Hamburger Qualifikationsturnier sind wir allerdings nur auf dem vierten Platz gelandet, wobei nur der Meister und der Vizemeister weiterkommen. Um auszugleichen, dass es in einigen Bundesländern sehr viel stärkere Teams als in anderen Bundesländern gibt, können sich die Teams, die knapp gescheitert sind, auf einen Freiplatz bewerben. Der DWZ Schnitt unseres Teams war höher als der von den anderen knapp gescheiterten Teams aus anderen Bundesländern und so durften wir auch mitspielen.
Die Anreise verlief zunächst eher rumpelig. Der Zug fuhr zwar pünktlich ab, aber leider fehlte genau ein Wagon – natürlich der, in dem wir reservierte Sitzplätze hatten. Der Versuch, von Wagon 9 bis zum Wagon 3 durchzulaufen, wie die Lautsprecherdurchsage empfohlen hat, war mit Koffern eher schwierig. Auf halbem Wege trafen wir einen Schaffner, der uns erlaubte, zurück zu Wagon 9 zu gehen, der versehentlich ein Abteil der ersten Klasse war und uns dort hinzusetzen.
So wurde es dann doch noch eine entspannte Anfahrt und nach vier Stunden konnten wir in der Jugendherberge auf Philipp H treffen, der über Weihnachten in der Nähe seine Oma besuchte.
Das Zimmer wurde bezogen und dann gab es leckeres Essen. Sehr früh ging das Team schlafen, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken.
In der ersten Runde spielten wir gegen Dresden. Justus spielte sehr schnell, sein Gegner aber auch. Justus behielt mehr Überblick und konnte uns mit einem Grundreihenmatt in Führung bringen. Leider verlor Joshi sehr früh eine Figur und später die Partie. Auch Philipp H musste sich geschlagen geben, nachdem er in einen starken Angriff rochierte. Jakob hat in einer Abwicklung genauer als sein Gegner gerechnet und eine Figur gewonnen, die er im Endspiel verwerten konnte. Also 2:2 gegen eine nominell bessere Mannschaft.
In Runde 2 spielten wir gegen Elmshorn. Philipp W spielte sehr schnell und hatte nach zehn Zügen bereits zwei Figuren verloren. Dank eines hübschen Zwischenzuges konnte er allerdings einen Turm zurückgewinnen. Nach einigen weiteren Abtauschaktionen landeten die beiden Spieler in einem Turmendspiel. Philipp aktivierte mustergültig seinen König und hatte die Chance, trotz eines Minusbauern mit einem Dauerschach den Punkt zu teilen. Leider übersah er das und verlor. Justus konnte früh einen Bauern und später eine Figur einsammeln. Er verwertete den Vorteil sicher zum Ausgleich. Philipp H konnte mit einer schönen Taktik (Ausschaltung der Verteidigung) im Mittelspiel zwei Leichtfiguren für einen Turm gewinnen. Er gewann beim Übergang ins Endspiel weiteres Material und hatte trotz einer übersehenen Bauerngabel ein Bauernendspiel mit einem Mehrbauern. Leider ließ er den gegnerischen König in sein Lager eindringen und so entstand am Ende ein Damenendspiel, das nicht mehr zu gewinnen war. Jakob spielte lange Zeit eine sehr gute Partie, bis er beim Abtausch der letzten Leichtfigur das entstehende Bauernendspiel falsch einschätzte und doch noch verlor. Die 1,5:2,5 Niederlage fühlte sich eher unglücklich an.
In Runde 3 spielten wir gegen Tangerhütte. Philipp W brachte uns schnell in Führung, nachdem ihm sein Gegner alle Figuren in den Rachen warf. Philipp H gewann im Endspiel eine Figur, ließ dann aber zu viele Bauernabtäusche zu. Nur mit einem Läufer kann man leider nicht matt setzen. Jakob dachte in einem Läuferendspiel zu wenig über mögliche Kandidatenzüge nach und verlor eine eigentlich gewonnene Stellung. Joshi nahm seiner Gegnerin sehr souverän alle Figuren weg. Leider setzte er am Ende patt. Das 2:2 fühlte sicher eher wie eine Niederlage an.
Um den Kopf frei zu bekommen sind wir dann zum Wheel of Vision, einem Riesenrad auf der anderen Rheinseite, gewandert. Die Aussicht war super und die Stimmung wurde schnell wieder besser.
Am nächsten Morgen war Chemnitz unser Gegner. Philipp W verlor früh eine Figur. Dann tauschten sich langsam alle Figuren ab und am Ende war das Endspiel verloren. Jakob ließ die erste gute Möglichkeit in der Eröffnung noch aus, konnte kurz danach aber mit einem Doppelangriff eine Figur gewinnen, die er im Endspiel verwerten konnte. Nach verkorkster Eröffnung konnte Justus im Endspiel mit sehr aktiven Türmen die zwei Minusbauern kompensieren und am Ende den Punkt teilen. Die Partie von Philipp H sollte also entscheiden. In einer strategisch extrem stark geführten Partie konnte er die einzige offenen Linie mit drei Schwerfiguren besetzen und es gab kurz danach auch eine Möglichkeit, mit einer Taktik zu gewinnen. Leider tauschte er seine Türme ab und ließ dann einen Doppelangriff zu, so dass die Partie und damit der Wettkampf doch noch verloren ging. Da half nur noch eine Planänderung. Die Handys wurden eingesammelt, statt Snake und Roblox wurde der Fokus auf Schach und gemeinsamer Unterhaltung mit klassischen Kartenspielen wie Karrierepoker gelegt. Das hat offenbar geholfen.
Gegen Findorff konnte Justus einen gegnerischen Springer einfangen, der sich im Hinterland verlaufen hatte. Joshi beachtete die gegnerischen Drohungen nicht so gut und ließ sich früh zwei Figuren schlagen. Jakob spielte in der Eröffnung etwas ungenau und musste daher eine kritische Stellung verteidigen. Zum Glück hatte er beschlossen, lange nachzugrübeln und nicht den ersten Impulsen zu folgen. So konnte er sich trotz Minusbauern einen halben Punkt erkämpfen. Erneut musste die Partie von Philipp H entscheiden. Nach misslungener Eröffnung konnte er die Stellung ausgleichen, schwächte dann aber sehr riskant seine Königsstellung. Danach verteidigte er sich sehr zäh und konnte eine sich bietende taktische Möglichkeit für einen Abzugsangriff nutzen. Endlich mal ein Sieg, nachdem es vorher oft knapp gegen uns lief.
In Runde 6 folgte das Lokalderby gegen Blankenese. Schnell konnte Jakob seinem Gegner eine Figur wegnehmen. Bei Philipp H führte eine unglückliche Entscheidung früh zu einer schlechten Königsstellung und das kostete dann Material. Da Philipp W einen und Justus zwei Bauern mehr im Endspiel hatten, konnten wir trotzdem sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Leider spielte Philipp dann sehr passiv und ließ für ihn schlechte Abtauschaktionen zu. Am Ende stand ein verlorenes Bauernendspiel. Justus hatte irgendwann Turm und drei Bauern gegen einen Turm. Dann verschenkte er erst einen Bauern, verlor einen weiteren Bauern beim Turmtausch und nahm mit König und Bauer gegen König Remis an. Da hätte man zumindest noch Gewinnversuche unternehmen können. 1,5:2,5 verloren.
Autsch. Das tat weh. Da half nur noch ein Abend mit Lügen, Stehlen, Betrügen und Mitspieler anzünden. Tempel des Schreckens, ein großartiges Spiel.
In Runde 7 wartete Solingen auf uns. Philipp H stand bereits früh schlecht, da er die Eröffnung des Gegners nicht kannte und die Probleme am Brett nicht lösen konnte. Auch bei Joshi zeichnete sich zu Beginn des Mittelspiels ab, dass er verlieren wird, nachdem er die gegnerische Dame dazu eingeladen hatte, in seine Königsstellung einzudringen. Justus konnte früh Material gewinnen und bei Jakob konnte man erahnen, dass er bei heterogenen Rochaden viel schneller angreifen kann. Der Kampf endete also 2:2, was dem Verlauf entsprach.
Insgesamt landeten wir mit 5:9 Mannschaftspunkten auf dem 32. Platz, was ganz grob der Erwartung entsprach. Beim Warten auf die Siegerehrung guckten wir uns an, wie viele DWZ gewertete Turniere unsere Spieler bisher gespielt haben und verglichen das mit stärkeren Spielern. So konnten wir feststellen, dass andere Kinder schon über 20, teilweise 40 richtige Turniere gespielt haben, während wir erst drei bis acht Turniere gespielt haben. Da müssen unsere Spieler also fleißiger werden, wenn sie bei künftigen Turnieren vorne angreifen wollen.
Philipp H hatte es am Spitzenbrett mit sehr starken Gegnern zu tun. 2/7 Punkte sind ein gutes Ergebnis. Seine Bedenkzeit nutze er häufig aus. In der Eröffnung war er mit Schwarz noch etwas wackelig, daran muss er arbeiten.
Jakob konnte 4,5/7 Punkten am zweiten Brett sammeln. Er hatte am ersten Tag eine schwache Partie, in der er geblitzt hatte, ansonsten spielte er ruhig und bedächtig, was zu dem starken Ergebnis führte.
Joshi gelang ein halber Punkt aus vier Partien. Er muss lernen, dass man wichtige Entscheidungen nicht nach wenigen Sekunden trifft. Es gibt leider keinen Schalter, an dem man Restbedenkzeit gegen Punkte tauschen kann. Wenn er nun die richtigen Schlüsse daraus zieht, kann er bestimmt wieder schnell an alte Erfolge (z.B. Platz 6 bei der Hamburger Einzelmeisterschaft) anknüpfen.
Auch Justus spielte am ersten Tag viel zu schnell. Das wurde im Verlauf des Turniers aber besser. 5/6 Punkte sind ein gutes Ergebnis.
Philipp W konnte von seinen vier Partien eine gewinnen. Auch er spielt noch wahnsinnig schnell und übersieht dabei dann einige Drohungen der Gegner. Viel besser und ruhiger spielte er im Ersatzspielerturnier, welches in einem kleineren Raum gespielt wurde. Dort gewann er zwei starke Partien.
HSK Weihnachtsopen
Dustin | 04.01.2025 | #131
Zum Jahresende, zwischen Weihnachten und Silvester, fand das alljährliche Weihnachtsopen beim HSK statt. 66 Teilnehmer fanden sich ein, um sieben Runden mit einer leicht verkürzten Bedenkzeit von 75 + 15 Minuten sowie einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug zu spielen.
Weisse Dame war mit vier Spielern vertreten. In der Reihenfolge der Endtabelle waren das Magnus, mit vier Punkten, der gegen starke Gegner Punkte ließ, sonst aber erwartungsgemäß Leistung brachte, Dustin, ebenfalls mit vier Punkten, die zum Teil glücklich zustande kamen, Kaspar, mit drei Punkten, der gute Turniererfahrung sammelte und Umut, mit zweieinhalb Punkten, der respektablen Gegner Paroli bot und stark performte.
Es war ein angenehmes Turnier ohne unerfreuliche Vorkommnisse, gut geleitet von Schiedsrichter Heinz Werner Szudra.
Alleiniger Turniersieger wurde der erfahrendste Teilnehmer Hauke Reddmann mit sechs Punkten.
1. Jugend verliert
Rene Mandelbaum | 08.12.2024 | #130
Am Sonntag, den 8.12.2024 hatte die 1. Jugend ein Heimspiel gegen HSK 3. Immerhin 50% der Mannschaft erschien pünktlich. Der Start in den Wettkampf verlief dann aber sehr gut. Magnus siegte kampflos und Kaspar gelang ein schöner Sieg. Etwas später musste sich Luka geschlagen geben. Mete stand sehr gut, verdaddelte dann aber die Stellung. Beim Stand von 2:2 spielten noch Umut und Daniel. Beide standen besser, hatten aber wenig Zeit auf der Uhr. Umut lehnte ein Remisangebot (berechtigt) ab, stellte dann aber seinen Turm auf ein Feld, wo ihn ein gegnerischer Läufer schlagen konnte. Eine Minute später ließ Daniel seine Zeit in einem Springerendspiel mit Mehrbauern ablaufen. Die 2:4 Niederlage war extrem unnötig. Vielleicht haben einige Spieler etwas wenig Spielpraxis, die genauen Ursachen müssen die Trainer (und Spieler) nun erforschen.