Weisse-Dame-Vergleichskämpfe
Extra zum zehnten Vergleichskampf
am 18./19. Juni 05
Interview mit dem
Turnierleiter
Redaktion: Wie hat
es eigentlich mit den Vergleichskämpfen angefangen?
René: Oje, die Frage
ist gemein, da muss ich erst etwas zurückdenken... hmm ... es begann
eigentlich als fixe Idee, die Friedrich Habicht und ich auf einmal hatten.
Wie das genau war, weiß ich schon gar nicht mehr so genau, damals,
2002, hatte sich unser Verein gerade erst gegründet, Friedrich war
damals Geschäftsführer im Hamburger Schachverband und ich klagte
wohl, dass unsere Jugendlichen mehr Spielpraxis brauchen. Irgendwie kamen
wir dann auf den Dreh, dass wir doch einfach alle Mitglieder von Weisse
Dame gegen eine Auswahl, die er zusammenstellt - Friedrich hatte gute Kontakte
zum NTSV und zu den Schachfreunden, sowie seinem selbst gerade neu gegründeten
Verein Lohbrügge – antreten lassen.
Redaktion: Und wie lief
der erste Vergleichskampf?
René: Aus unserer
Sicht gruselig, in der ersten Runde konnten wir in elf Partien gerade einen
halben Punkt einsammeln. Auch in den weiteren Runden lief es nicht besonders
gut, am Ende waren mehrere Spieler von uns ohne einen Erfolg. Dies war
sicherlich darauf zurückzuführen, dass unsere Spieler damals
einfach noch schwach waren, unser Verein war gerade fünf Monate alt,
wie sollten die Kinder da gegen Gegner bestehen, die fast alle über
DWZ 1500 hatten? Nur Dorothea, Dustin und ich, die alle einige Partien
mitspielten, konnten den Gästen das Wasser reichen.
Redaktion: Nicht gerade
sehr ermutigend, wie ging es weiter?
René: Schon einen
Monat später haben wir den 2.Vergleichskampf durchgezogen, aus den
Fehlern haben wir gelernt, dieses Mal haben wir bei der Auswahl der Gegner
etwas besser darauf geachtet, dass nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen
wird. Aber auch sonst hatte ich einige nützliche Erfahrungen gemacht,
die nun langsam umgesetzt wurden, z.B. die Verpflegung, beim ersten Vergleichskampf
gab es nur Brötchen! Wenn man sich das aktuelle Programm anschaut
undenkbar, inzwischen gibt es Kuchen, heiße Tassen, Pommes, Ravioli,
Kaffe, Getränke(!), inzwischen habe ich eine Liste, was in der Metro
zu holen ist, das läuft viel besser. Besonders das Aufräumen
hat sich ziemlich verändert, beim ersten Vergleichskampf hatten Dorothea
und ich alleine alles aufgeräumt, was ungefähr zwei Stunden dauerte.
Das machen natürlich nun unsere Teilnehmer selbst, auch wenn ich dafür
gelegentlich angemault werde.
Redaktion: Was waren denn
die nächsten Entwicklungsschritte der Vergleichskämpfe?
René: Beim 3.Vergleichskampf
hatte Wolfgang Pajeken, der Hamburger Jugendkader-Trainer, vorher angefragt,
ob zwei seiner Schützlinge, Malte Colpe und Milana Smolkina, teilnehmen
können. Das hat sich dann gesteigert, inzwischen nehmen regelmäßig
Spieler des Hamburger Jugendkaders teil. Der amtierende Deutsche Jugendmeister
U14, Niclas Huschenbeth, nahm beim 4.Vergleichskampf teil, im September
2003. Gegen Peter Raedisch kam er dabei böse unter die Räder.
Redaktion: Peter Raedisch,
der Name taucht doch häufiger in den Teilnehmerlisten auf, gibt es
sogenannte „Stammkunden“?
René: Ja, das kann
man wohl sagen. Inzwischen habe ich eine Kartei von Spielern, die regelmäßig
zu Gast sind, eigentlich gibt es inzwischen nur noch wenige Debütanten,
was eigentlich schade ist.
Redaktion: Wie läuft
denn die Organisation der Gegner?
René: Beim 5.Vergleichskampf
konnte Friedrich Habicht sich nicht um die Zusammenstellung der Gegner
kümmern, so musste ich mir neue Wege überlegen. Hier muss man
wohl einfach Glück haben, ich hatte mit vielen Schachwarten anderer
Vereine telefoniert, auch viele Mannschaftsführer aus dem blauen Heft
habe ich angerufen, viele beantworten meine Anfrage mit einem Pauschalen
„Meine Spieler haben bestimmt keine Zeit/Lust“, manche meinten, sie könnten
die Einladung ja mal aushängen, aber das brachte selten Erfolg. Die
persönliche Ansprache hilft mehr. So bin ich nach Altona gefahren
und dort hatte ich Glück, drei Spieler kommen immer wieder, Fritz
Möller ist inzwischen ein richtiger Multiplikator geworden, er wirbt
unter Betriebsschachspielern und bringt auch mal neue Leute mit. Ein weiterer
Glücksfall war, dass Karl-Heinz Ryll uns einen „Kollegen“ aus dem
Hammer Park mitbrachte, Jan Steinbrügger, damals vereinslos, fand
es bei uns so gut, dass er spontan bei uns eintrat! Der nächste Glückstreffer
war Willi Rühr, der beim HSK eine Seniorentrainingsgruppe leitet und
dort die Werbetrommel rührte (tolles Wortspiel, oder?). André
Bigalke wiederum ist als Lehrer der Ida-Ehre Gesamtschule, die mit uns
zusammenarbeitet und Mitglied des Barmbeker Schachklubs der nächste
Werbeträger, der uns weitere Gegner brachte.
Redaktion: Was war denn
der bisher größte Vergleichskampf?
René: Beim 7.Vergleichskampf
waren insgesamt 40 Spieler dabei, außerdem spielten Niclas Huschenbeth
und Hartmut Porth parallel einen Zweikampf mit Elo-Wertung.
Redaktion: Dann ist Hartmut
Porth, Landestrainer aus Schleswig-Holstein und bekannter Turnierleiter
also der stärkste Teilnehmer, der bisher dabei war?
René: Nein, bei
jenem 7.Vergleichkampf war FM Hauke Reddmann mit dabei.
Redaktion: Und, hat er
alle Partien gewonnen?
René: Ja, aber er
stand einmal auf Verlust, gegen Frank Bracker.
Redaktion: Wie ist denn
der Ablauf, wenn Du einen Vergleichkampf ausrichtest?
René: Ja gut, zuerst
muss ein Termin gefunden werden, der möglichst keine Überschneidungen
mit anderen Veranstaltungen bedeutet, was nicht so leicht ist, schließlich
müssen Ferien, Jugend- und Erwachsenenschnellturniere, Verbandsturniere,
Termine anderer Vereine und vieles mehr berücksichtigt werden. Wenn
das geklärt ist, schicke ich an meinen Verteiler die Einladungen,
außerdem bekommen unsere Mitglieder die Einladungen. Einige Gegner
und einige Teilnehmer melden sich schnell an, dann kann ich schon gut erste
Tendenzen absehen, muss ich noch einige stärkere Gegner besorgen,
fehlen noch schwächere Gegner,..., am Ende sitze ich doch wieder am
Telefon und klingele wie blöd durch die Gegend. Wenn mir dann hoffnungsvolle
Spieler von Weisse Dame dann sagen, dass sie nicht mitspielen, weil sie
auf eine Party gehen oder Eltern dementieren, den Termin überhaupt
gekannt zu haben (steht ca. drei Monate vorher in der Vereinszeitung!!)
und genau auf das Wochenende einen Besuch bei Oma gelegt haben, bin ich
manchmal schon sehr gefrustet, aber es gibt ja auch positive Resonanz,
z.B. sind die Schleswig-Holsteiner Kaderspieler, die Hartmut Porth vermittelt,
immer total dankbar und begeistert, gegen fünf gute Gegner spielen
zu können. Auch gab es schon eine Anfrage aus Hannover, allerdings
waren wir da gerade voll. Es ist schön, dass andere Vereine diese
Turnierform mehr zu schätzen wissen, die Spieler von Weisse Dame sind
wohl etwas verwöhnt.
Redaktion: Was ist denn
genau das einigartige an den Vergleichskämpfen?
René: Bei normalen
Schweizer System Turnieren ist es gewöhnlich so, dass man in der ersten
Runde einen Gegner bekommt, der viel zu stark ist, dann bekommt man einen
Anfänger, dann wieder einen zu starken. Eigentlich bekommt man nur
in den letzen Runden die „passenden“ Gegner serviert. Bei den Vergleichskämpfen
gibt es (möglichst) in jeder Runde einen Gegner, gegen den man eine
spannende Partie spielen kann. Meine Zielvorstellung ist es, dass die Jugendlichen
2/5 machen, die Erwachsenen 3/5.
Redaktion: Und was haben
die Erwachsenen davon?
René: Na ja, zum
Beispiel zahlen sie kein Startgeld, wenn man als Erwachsener nicht richtig
gut ist (so ab 2300) ist es sehr schwer, bei einem Turnier etwas zu gewinnen.
Trotzdem muss man tief in die Tasche greifen, um mitspielen zu können,
das Hamburger Schachfestival kostet 80 Euro Startgeld, doch den großen
Teil vom Preisfond machen die Profis unter sich aus. Auch ist die Atmosphäre
sehr nett, es ist sicherlich auch spannend, die Entwicklung der Jugendlichen
mitzuverfolgen. Noch hat man die Chance, zukünftige Deutsche Meister
zu schlagen! Wichtig ist ja sowieso die Begegnung der Generationen, ich
denke, das ist für beide Seiten spannend. Das folgende Bild sagt mehr
als viele Worte:
Redaktion: Ja, das zeigt
sicherlich die gute Atmosphäre. Und warum spielen Leute mit 1800 noch
mit?
René: Sie spielen
ja gegen gute Gegner, es ergeben sich spannende Partien. Die jungen Leute
haben zwar oft eine DWZ, die nicht die wahre Spielstärke wiederspiegelt
und gewinnen bei den Vergleichskämpfen einige Punkte dazu, aber jeder,
der Ahnung hat, weiß, dass es nichts ausmacht, einige DWZ-Punkte
zu verlieren, viel wichtiger ist doch, dass man Spielstärke aufbaut,
wenn man dann viel spielt, kommt die Zahl von ganz alleine. Ich kann die
Leute nicht verstehen, die sich über diese Zahl definieren, diese
Zahl ist eigentlich erst wichtig, wenn man Profi ist und nach seinem Marktwert
bezahlt wird, dass beginnt vielleicht ab 2500. Wer sagt, „nee, gegen Kinder
sind so gut, da verliere ich meine schöne Zahl“, gibt damit ja eigentlich
zu, dass er seine Zahl überhaupt nicht wert ist, er möchte sie
aber künstlich hoch halten.
Redaktion: Gut, letzte
Frage, wann ist denn der nächste Kampf geplant?
René: Ähh,
hmm, jetzt sind ja erst mal Sommerferien, vielleicht am Wochenende 17.+18.September,
das Wochenende danach ist doof, da bin ich auf einem Ball, danach sind
schon wieder Herbstferien, mal prüfen, ob da irgendwelche andere Termine
sind...
Berichte von Teilnehmern
Zum
10. Weisse Dame Vergleichskampf
Am 18. und 19. Juni
findet nun der schon zehnte(!) Weisse Dame Vergleichskampf statt und zu
diesem Anlass wurde ich neben zahlreichen anderen „Stammspielern“ gebeten,
etwas dazu zu schreiben. Erst mal für alle, die (noch) nicht wissen
was denn ein WDH-Vergleichskampf ist:
Auf der Heimseite
spielen circa 15 junge Spieler von unserem und anderen Vereinen gegen größtenteils
ältere und erfahrenere Gegner. Der große Vorteil dieser Veranstaltung
ist, dass jedem die Gegner zugeteilt werden, durch die wir den größten
Trainingseffekt erhalten sollen. Was bedeutet, dass die Gegner einen Tick
besser aber doch noch zu schlagen sind. Und dieses Konzept geht auch auf
wie meine persönliche Entwicklung ziemlich gut zeigt:
Mein erster Vergleichskampf
war der schlimmste - ich habe alle vier Partien verloren. Meine Gegner
waren damals Helmut Gloe(1333), Uwe Kreuzer(1341), Friedrich Habicht(1417)
und Vitalij Laber(1446). Man sollte dabei aber bedenken, dass ich da noch
keine DWZ hatte, also schlecht war. Und solche Gegner sind da wohl nicht
angemessen. René lernte aus seinen Fehlern und lud noch etwas schwächere
Gegner ein, im zweiten Vergleichkampf konnte ich einen halben Punkt gegen
Helga Brümmer erspielen, die mich leider bei der Revanche am darauffolgenden
Tag wieder besiegte. Trotz dessen erwarb ich meine erste -und peinliche-
DWZ von 691. Heute muss ich zugeben, dass ich auch nicht besser als diese
Zahl gespielt habe. Aus welchen Gründen auch immer spielte ich erst
wieder beim 5. Vergleichskampf mit und es gelang mir inzwischen gegen Annemarie
Bockhold und Helga Ramm zu gewinnen und meine nächste DWZ betrug bereits
928. Immer noch nicht so toll aber es geht in kleinen Happen immer nach
oben.
Beim nächsten Vergleichskampf
mache ich Wladislaw Frish frisch, der übrigens 1450 hatte, den Rest
verlor ich und kam somit auf eine Zahl von 1140. Der siebte Vergleichskampf
ist sozusagen der Durchbruch: Der bis jetzt unbefleckte Fritz Möller
gibt genau so wie Ernst Vilim einen ganzen Punkt bei mir ab, Herbert Becker
lässt sich nur auf ein Remis ein. Der nächste DWZ-Stopp liegt
bei 1181-kein großer Sprung aber der Anlauf zu einem. Der 8. war
der beste Kampf: ich schaffte ein legendäres 4 aus 4 gegen Herbert
Becker(1342), Christian Riehn(1488), Eckard Sakuth(1610) und Fritz Möller(1462)!
Dieser Erfolg brachte auch einen ziemlichen DWZ-Schub mit sich: meine Zahl
betrug nun 1571! Auch der Neunte verlief ziemlich gut: ich machte 4 aus
5 und gab dabei den einen Punkt an Fritz Möller ab - in einer gewonnenen
Stellung. Dennoch erreichte ich eine Zahl von 1520 - zwar weniger als beim
letzten Kampf, jedoch habe ich zwischendurch einiges abgeben müssen,
so dass dies wieder mal eine positive Entwicklung aufweist.
Das ganze Turnier findet
in einer äußerst gemütlichen und netten Atmosphäre
statt. Nätürlich gibt es weniger lustige Seiten wie das Aufbauen
doch das gehört halt einfach dazu. Am Ende kriegt jeder einen Sachpreis,
die Gegner eine kleine Aufmerksamkeit und wahlweise einen feuchten Händedruck.
Ich persönlich kann nur sagen, dass es die wirkungsvollsten Turniere
sind, die ich gespielt habe. Das Startgeld ist angemessen und das Ambiente
ist sehr angenehm. Ich empfehle jedem, an einem Vergleichskampf teilzunehmen,
soweit die Möglichkeit besteht, aufgrund der oben genannten Vorteile.
Zu guter Letzt möchte ich ein Lob an René aussprechen, der
meiner Meinung nach sogar fast zu viel Engagement für dieses Projekt
aufgebracht hat. Und dank dieser Bemühungen werden sich auch dieses
Wochenende etliche Leute treffen, um an einem Schachturnier etwas anderer
Art teilzunehmen.
Anna Dobrusina
Daniels
Weisse-Dame-Vergleichskämpfe
Seit ich acht bin, spiele
ich bei Vergleichskämpfen mit. Das macht mir immer viel Spaß,
weil es - vor allem in den Pausen - recht lustig werden kann. Vergleichskämpfe?
Da fällt mir einiges Schöne ein - zum Beispiel: Viele Leute sehen,
mit denen ich Schach spielen kann, mit den netten älteren Damen, gegen
die ich am Anfang noch verloren habe, analysieren, DWZ-Auswertungen angucken,
Ball spielen, Pommes und Ravioli essen - und das Beste: Mit Maik
auf dem Schulhof Friteusen-Fett verbrennen.
Insgesamt habe ich sieben
mal mitgespielt - ganz am Anfang habe ich noch gegen Helga Brümmer
verloren. Nach meinem ersten Vergleichskampf vor zwei Jahren hatte 834
DWZ.
In meinem zweiten Schachjahr
2004 bekam ich stärkere Gegner wie zum Beispiel beim
sechsten Vergleichskampf
Peter Harms, Herbert Becker oder Wladislaw Frish, gegen die ich verlor.
Gegen Eckhard Sakuth schaffte ich ein Remis.
Beim siebten Vergleichskampf
konnte ich gegen Ernst Vilim und Helmut Gloe gewinnen, verlor aber noch
gegen Willi Hädrich und Frederic Lamarre. Der achte lief leider nicht
so gut für mich. Ich verlor gegen Fritz Möller, Christian Rien,
Ernst Vilim, Willi Hädrich und schaffte nur gegen Helmut Gloe ein
Remis: Grummel! Erst beim neunten konnte ich mich wieder steigern, gegen
Willi Hädrich gewinnen und gegen Frederic Lamarre Remis spielen.
Insgesamt habe ich bei
den meisten Kämpfen DWZ gewonnen - so zwischen 15 und 100 :o) Bei
dem dummen achten habe ich leider einige verloren :o(
Zum Vergleichskampf-Jubiläum
gratuliere ich Weisse Dame und danke (Achtung, dieser Witz ist jetzt Achim
gewidmet) René und ganz besonders meinen Vereinstrainer und vor
allem unserem ersten Vorsitzenden.
Daniel Pfeiffer
Beitrag
von Peter Raedisch
Lieber René!
Herzlichen Glückwunsch
zum 10.Weisse Dame Vergleichskampf. Vielen Dank für deine Arbeit,
Turnierleitung, für die du immer wieder bereit bist. Ich bin immer
gerne dabei, am 18.-19.Juni zum neunten Mal, mir gefällt die verkürzte
Spielzeit besonders gut, sowie die Zusammensetzung der Spielpaarungen und
die Ganze Stimmung ist immer hervorragend!
Ich wünsche Dir noch
viele schöne Vergleichskämpfe!
Viele Grüße
Peter Raedisch
Philosophisches
Duett
Herr Frédéric
Lamarre und Herr Fritz Möller haben sich Gedanken darüber gemacht,
wofür das eigentlich gut ist, dass sie bei der "Weissen Dame" an Vergleichskämpfen
teilnehmen!
Sie sind nach vielen langen
Diskussionen über "Schach" Theorie, Taktik, Philosophie, ja und sogar
Menschlichkeit zu einem sagenhaften Ergebnis gekommen!!
Fréderic: Sag´mal,
Fritz, was genau ist eigentlich so doll an diesen Vergleichskämpfen?
Fritz: Das kann ich Dir
ganz genau sagen, hier habe ich ganz viel gelernt und habe Dich deshalb
animiert mitzumachen, damit auch Du die Möglichkeit hast, dazu zu
lernen!
Frédéric:
Was, wie...Schach(schachlich) oder was?
Fritz: Ja, schachlich
natürlich auch, aber was mich am meisten dabei begeistert das ist
das SOZIALE!!!
Frédéric:
Da geb´ ich Dir Recht; wie der René die Truppe organisiert
und zusammenhält ist schon bewundernswert!
Fritz: Und wie die gehorsam
alles aufbauen und hinterher wieder abbauen und überhaupt so gut zusammenhalten.
Frédéric:
...und der Tisch mit Brötchen, Aufschnitt und den vielen Getränken.
Fritz: Und die ganzen
Bonbons...
Frédéric:
Aber der offene Umgang mit der Kasse und dem Bezahlen, Du, das ist doch
gerade das SOZIALE!!
Fritz: Ja, weißt
Du, in diesem Zusammenhang kann ich Dir ganz ehrlich sagen, dass es mich
kaum noch aufregt, wenn ich von Anna, Daniel, Beini und Co. welche übergebraten
bekomme.
Frédéric:
Du willst Doch aber gewinnen, oder etwa nicht?
Fritz: Logo, will ich
gewinnen, aber wenn sie mich nicht lassen, muss ich doch wenigstens ein
guter Verlierer sein.
Frédéric:
Was mir imponiert ist das kreative und spontane Spiel der Kleinen, dabei
wird mir nie langweilig, selbst wenn ich nur Zuschauer bin.
Fritz: Das ist es doch!
Das ist hier der Mittelpunkt der Menschlichkeit!
Frédéric:
Nicht, was die Wissenschaftler sagen, von wegen Sonne sei der Mittelpunkt
unseres Planetensystems.
Fritz: Genau. Du hast
es endlich begriffen!
Frédéric:
Also, ein Hoch auf den Schachklub "Weisse Dame"!!!
Frédéric
Lamarre & Fritz Möller
Was
ich an Vergleichskämpfen so toll finde!
Es ist eigentlich ganz
einfach. Das tolle an Vergleichskämpfen ist, dass es um nichts geht.
Versteht mich jetzt nicht falsch, es geht natürlich um etwas, aber
eben nicht so, wie bei anderen Turnieren.
Also, bei normalen Turnieren
zahlt man eine festgelegte Summe Startgeld und alle kämpfen verbissen
um den Sieg. Die Auslosung verläuft nicht selten völlig willkürlich
(Keine objektive Sicht, ich weiß). Und am Ende bekommt man gar nichts
von seinem Startgeld zurück, oder nur irgendein Plüschtier. Und
zu allem Überfluss muss man sich auch noch Sorgen um seine DWZ machen,
denn die Bedingungen sind immer derartig schlecht, dass man niemals so
gut spielt, wie man eigentlich könnte. (warum nur mir das passiert
und nicht meinem Gegner ist mir schleierhaft.) Das alles ist bei den Vergleichskämpfen
anders!
Man bezahlt zwar auch Startgeld,
aber man kann sicher sein, dass man etwas gleichwertiges, oder sogar wertvolleres
zurück bekommt. Es ist nun nicht so, dass ich nur auf meinen Gewinn
erpicht bin, aber wer möchte schon für gar nichts etwas bezahlen!?
(aus diesem Grund wird man auch nie Teile des Weltalls verkaufen, da ist
ja noch nicht mal Luft, haha)
Zurück zum Thema.
Auch die Auslosung ist wohl überdacht, man spielt immer gegen Gegner,
die nominell stärker sind, die man aber, wenn man sich anstrengt,
schlagen kann. Und eigentlich gewinnt man auch immer DWZ, es sei denn man
stellt sich ganz dumm an. Aber wenn wir DWZ gewinnen, müsste doch
auch jemand was verlieren, oder?
Dazu sind ja die Gäste
da. Es ist zwar immer wieder ein grässliches Gefühl, wenn man
weiß, dass man den liebenswerten Gästen wieder ein paar Punkte
abgeknöpft hat, aber insgeheim freut man sich ja doch!(ich glaube
das haben sich die Gäste auch schon gedacht)
Es herrscht immer eine
freudige Atmosphäre. Essen und Trinken gibt’s im Überfluss und
an komischen Situationen oder Gesprächspartnern herrscht kein Mangel.
Einmal zum Beispiel wunderte sich Herr Doktor Friedrich Becker-Bertau,
dass sein ganzer Name, samt Titel, auf das Namensschild passte. Dann sagte
er verwundert: “Oh, die Computer scheinen länger geworden zu sein.“
So das war mein Bericht
über die Vergleichskämpfe und wehe ich habe als einzige was geschrieben,
dann....
Nora Herbold
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