Schachklub

Weisse Dame Hamburg

von 2002 e.V.



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Internationales Colloquium in Tallinn zu Ehren des großen estnischen Schachgenies Paul Keres.


Rodi und seine Mutter Piret Aasmaa, die aus Estland kommt, waren im Januar bei Rodis Großmutter in Tallinn zu Besuch. Eine Einladung des Filmemachers Ants Vist und des Schriftstellers Ülo Tuulik machte es möglich, dass die Aasmaas beim Keres-Kolloquium dabei sein konnten. Rodis Mutter hat mit Wolfgang Unzicker, Boris Spassky und Viktor Kortchnoi gesprochen, und Rodi hat aufmerksam zugehört. Hier ist Piret Aasmaas Bericht:

 
 
 
Anlässlich des 90sten Geburtstages von Paul Keres hat am 7. 1. 2006 in seiner Heimatstadt Tallinn ein Internationales Colloquium zu Ehren des großen estnischen Sportlers stattgefunden. Dabei wurden mehrere Turniere in Estland gespielt. Zahlreiche seine ehemaligen starken Gegner und  Freunde sind zum Jubiläumsturnier gereist, um Keres Ehre und Anerkennung zu erweisen.
Gekommen sind Spassky, Karpov, Kortchnoi, Olafsson, Sosonko, Tajamanov, Wolfgang Unzicker aus München und neben vielen anderen auch Rodi Aasmaa aus Hamburg. Alle mochten Keres. 
 
Unzicker sah Keres beim Kiebitzen in Salzburg 1942 das erste Mal. Kennen lernten sich die beiden 1954 in Holland, seit dem Bamberger Jubiläumsturnier von 1968 haben beide sich sehr gut verstanden und sind eng befreundet gewesen. Unzicker hat mehrere Male gegen Keres verloren, war aber darüber nicht traurig.
Das Deutsche Schachgenie betrachtete die Niederlage gegen den Esten als Training für sich, und Paul Keres sei ihm ein guter Lehrer gewesen. Wie viele aus seine Zeit glaubte auch Paul Keres nicht, dass der Computer bessere Fähigkeiten haben wird als ein Mensch. Der Deutsche Großmeister hat uns heute seine Meinung über Schachspiel gegen den PC verraten. Durch den Computer sei der Zauber des Schachs verloren gegangen, weil die Analyse die menschliche Denkweise überschreite und weitere menschliche psychologische Spannung dabei fehle. 
Über Paul Keres Unglück, immer der Zweite zu sein, meinte Unzicker, dass Keres unter dieser Last immer gelitten hätte. Keres war ein „unglücklicher Mann“ aus „einem unglücklichen Land.“ „Er war der Papst der Schachwelt, den ich liebte - mit der liebevollen Betrachtung eines Sohnes“,  sagt Spasski und bewunderte die moralische Sichtweise und Spielkultur von Paul Keres.

„Es war schön in Tallinn, und dieses einmalige Treffen vergesse ich nie“, sagt
Rodi Aasmaa.